Judith und Holofernes II.

1907 - 1909.

  von  Gustav Klimt  1862 - 1918

Zwischen dieser Version der Judith und der acht Jahre zuvor entsstandenen Fassung gibt es ein Vielzahl von Unterschieden, die Klimts künstlerischen Reifungsprozess veranschaulichen. Die flächenhafte Darstellung reduziert die weibliche Figur zu einem eher dekorativen Element. Anstelle der erotisierten Darstellung der Judith I, bei dem die Heldin den Kopf des Holofernes zu liebkosen scheint, gestaltet Klimt hier das Bild einer triumphierenden Mörderin, die das Haupt des Getöteten an den Haaren mit sich schleift. 

 Der Vorliebe des Künstlers für Aussergewöhnliches folgend, verwende ich nicht Papier oder Leinwand, sondern das archaische, zum Motiv passende Material, den Ton. In einem Spezialverfahren bringe ich dieses Jugendstil-Werk auf einen Tonziegel auf, der vom Alter her aus Klimts Zeit stammen könnte. Dabei bleibt die lebende Oberfläche mit ihren kleinen Rissen und Furchen, den Spuren von über 100 Jahren, weitgehend erhalten und macht aus jedem Stück ein unverwechselbares Original! Sie gibt dem Bild einen ganz besonderen, im wahrsten Sinne des Wortes einmaligen Charakter. Durch den Auftrag von Goldpigmenten an den Rändern des Bildes, entsteht je nach Blickwinkel und Beleuchtung ein faszinierendes Wechselspiel des Bildausdruckes.

Der große Meister hätte bestimmt seine Freude an dieser Form der Darstellung gehabt.

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Die Abmessung dieses alten Kirchendachziegels mit Aufhänger beträgt ca. 19 x 28 x 2 cm.

Das Gewicht beträgt ca. 2kg.