Gilles.

Pierrot oder Gilles war der Pagliaccio oder Hanswurst der Commedia dell arte. Dieses Bild von 1719 war vermutlich als Theaterschild gedacht. Die Figur beherrscht den Raum des Gemäldes mit einer für Watteau seltenen Ausschließlichkeit. Der flächige Farbauftrag lässt vermuten, dass das Gemälde für die Betrachtung aus größerer Entfernung vorgesehen war.

Antoine Watteau, geboren 1684, gestorben 1721, war der bedeutendste französische Maler des frühen 18. Jahrhunderts und hatte wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Rokokostils. Sein tragisch kurzes Leben weist alle Merkmale einer romantischen Dichtung auf. Watteau stammte aus einfachen, provinziellen Verhältnissen. Als mittelloser junger Mann kam er nach Paris, hatte aber das Glück, Arbeit in den Ateliers von Claude Gillot und Claude Audran zu finden. Diese Lehrmeister halfen dem jungen Mann, seinen eigenen Stil in der Darstellung von theaterhaften Idyllen mit kostümierten Figuren in parkähnlichen Landschaften, den sogenannten fetes galantes, zu finden. Ein Genre, in dem sich der Künstler bald besonders hervortat. Die in leuchtenden und atmosphärisch dichten Farben gemalten Gemälde vermitteln vortrefflich eine Stimmung sanfter Melancholie.

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Das Bild hat eine Größe von ca. 30 x 38 cm.

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